Es gibt Situationen, die schütteln uns emotional kurz mal durch und wir merken, das wir nicht mehr in unserer Mitte sind. Das kann eine unangenehme Situation in einem Gespräch sein, ein beiläufig geäußerter Satz eines Menschen, irgendetwas bringt uns aus der Verbindung mit uns selbst.
Und das liegt in unserer Verantwortung!
Die Situation an sich ist zunächst neutral, doch unsere Gedanken dazu verursachen ein entsprechendes Gefühl in uns.
Dieses Gefühl wirkt sich wiederum auf den Körper aus, es ist ein Wechselspiel.
Der Unterschied, mit uns selbst in Verbindung zu sein oder uns selbst ein Stück weit verlassen zu haben, ist gravierend. Er wird sichtbar in unseren Reaktionen und Handlungen.
Wenn wir in Verbindung mit uns selbst sind, können wir beispielsweise gelassen Kritik entgegennehmen, empathisch und konstruktiv in Konfliktsituationen reagieren oder auch einfach ganz authentisch "ja" bzw. "nein" sagen.
Auch sind wir mit mehr Leichtigkeit und Energie in der Lage, unseren Tag zu gestalten.
Mir hilft diese kleine, kraftvolle Meditation sehr, wieder mit mir in Verbindung zu kommen. Sie kann auch im Sitzen ausgeführt werden, dann überträgst Du einfach die Kontaktfläche zum Boden auf das Sitzen. So oder so wirst Du es genau richtig machen!
Inhalt:
4. Verwurzeln
1. Deinen Raum finden
Suche einen Raum auf, in dem Du Dich unbeobachtet bzw. sicher fühlst. Bestenfalls ist dieser Ort in der Natur, aber es kann auch die Toilette sein. Stelle Dein Telefon auf „lautlos“.
2. Haltung einnehmen
Bringe Dich in einen etwa hüftbreiten Stand, Deine Knie sind leicht gebeugt. Spüre die Fußsohlen satt auf dem Boden. Deine Schultern fallen locker, Dein Brustbein ist aufgerichtet. Fühle den imaginären Faden, der Deinen Kopf am Scheitel leicht nach oben zieht.
3. Atem wahrnehmen
Atme durch die Nase tief in den Bauch ein, atme noch länger aus. Warte dann auf den natürlichen Impuls, wieder einzuatmen. Lass Deine Atmung in einen ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus kommen, ohne sie dazu zu zwingen. Zähle innerlich mit: einatmen auf 4, ausatmen auf 6.
4. Verwurzeln
Stelle Dir eine kleine goldene Murmel in Deiner Körpermitte vor. Mit jeder Ausatmung fließt sie durch Deinen Körper nach unten, durch Deine Füße hindurch und lässt goldene Wurzeln in den Boden hinein wachsen. Mit der Einatmung steigt die goldene Murmel wieder nach oben, über Deinen Scheitel hinaus, dabei bildest Du eine feine goldene Schnur, die in den Himmel reicht. Bei der Ausatmung strömt der feine Goldfluss wieder nach unten und lässt Deine Wurzeln weiter wachsen.
5. Verbunden mit Dir
Sobald Du Dich verbunden fühlst, ganz angekommen im gegenwärtigen Moment, lass die goldene Murmel in Deiner Mitte zur Ruhe kommen. Öffne langsam Deine Augen und nimm noch einmal einen bewussten, tiefen Atemzug, mit dem Du alles annimmst, was jetzt ist. Gehe mit einem langen Ausatmen gestärkt, klar und in Verbindung mit Dir selbst in das, was kommt.
6. Verantwortung übernehmen
Situationen, die uns aus dem Konzept bringen, die uns verunsichern, die uns nervös machen, wird es immer geben.
Auch wenn sie unangenehm sind: das sind Geschenke, die uns das Leben macht!
Nur, wenn wir aus der vielzitierten Komfortzone herausgeworfen werden, wenn es unbequem wird, werden wir herausgefordert, neue Verhaltensweisen zu entwickeln.
Dann dürfen wir uns ganz bewusst daran erinnern, wer wir sind, und dass alles, was um uns herum geschieht, unserem inneren Wachstum dient.
Dann übernehmen wir Verantwortung für unsere Gefühle und unsere Handlungen und sind nicht länger Opfer.
Diese kleine Meditation kann ein Teil Deiner Alltagsroutine werden, vielleicht wie ein Anker, der Dir hilft, Dich immer wieder mit Dir selbst zu verbinden.
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